Martin Lange, Leiter der Stabsstelle Bevölkerungsschutz und Feuerwehrwesen beim Landratsamt Böblingen, definierte in seinem anschaulichen Vortrag anschließend zunächst die Auslöser von großräumigen Krisen: Stromausfall, Pandemie, Kältewelle, Überflutung, Atomunfall, Krieg, Vulkanausbruch und elektromagnetische Impulse (z.B. Sonneneruptionen). Lange empfahl, schon heute durchzuspielen, wie man im Falle eines solchen Großereignisses selber reagieren würde bzw. sollte. Bei seinen Ausführungen wurde schnell klar, dass Polizei, Feuerwehr und THW nur in Einzelfällen helfen können. Entscheidend ist daher die Eigenvorsorge. Dabei hilft, sich zu überlegen, was für einen 14-tägigen autarken Camping-Urlaub benötigt würde, angefangen von Lebensmitteln und Getränken, auch für Haustiere, über Medikamente, Hygieneartikel und Toilettenspülwasser bis hin zu technischer Ausstattung wie Campingkocher, Taschenlampen und Batterien. Bargeld und ein mindestens halbvoller Autotank könnten ebenso zweckmäßig sein wie Tauschmittel. Den individuellen Bedarf zu ermitteln, helfen verschiedene im Internet abrufbare Checklisten, wie beispielsweise die des Bundeamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Nicht auszuschließen sei bei längerer Krisenlage ein gewaltsamer Kampf um Vorräte.
Abgeordneter Marc Biadacz MdB empfahl, aus der aktuellen Krise zu lernen, ohne Furcht für sich selber vorzusorgen. Sein Landtagskollege Dr. Matthias Miller MdL berichtete von der erst kürzlich getroffenen Aufforderung des Landes an die Kommunen, Notfalltreffpunkte zu markieren, an denen insbesondere bei andauerndem Stromausfall die Menschen Information erhalten und sich austauschen können.
Nach einer kurzen Fragerunde bedankte sich CDU-Stadtverbandsvorsitzender Markus Wersich zum Abschluss des Abends unter anhaltendem Beifall der Anwesenden mit einem kleinen Präsentkorb vom Bauernhof Andreas Kindler bei dem Referenten Martin Lange.